Cabasse Riga und Santorin 30

Endlich mal wieder ein Paar neue Lautsprecher zum Hören!

Cabasse Riga
Cabasse Riga

Die alte Baltic II habe ich sehr gemocht, mit dem Preisschild der Nachfolgerin (Baltic Evolution) hatte ich so meine Probleme. Die iO2 spielt für ihre Preislage auch schon sehr gut, aber so richtig vom Hocker gehauen wie die Baltic II hat sie mich dann trotzdem nicht. Ok ok, das ist auch unfähr, wenn man Größe und Preis betrachtet. Aber jetzt gibt es endlich wieder eine aus meiner Sicht bezahlbare und vernünftige Nachfolgerin der Baltic II.

Die Riga hat im Unterschied zur Baltic nur ein 2-Wege-System und eine Kugel mit kleinerem Durchmesser, dafür hat der sphärische Mittelton-Ring aber einen größeren Durchmesser und eine weichere Aufhängung, wodurch das 17cm-System auch schon bis 95Hz hinabreicht. Genug, um es sinnvoll an einen Subwoofer anzukoppeln, im normalen Wohnraum sollten sogar die idealen 80Hz als Übernahmefrequenz passen.

Cabasse Santorin 30
Cabasse Santorin 30

Der Santorin 30 ist, wie ich es bisher von den Velodyne DD-Subwoofern kenne, über einen parametrischen Equalizer einstellbar und mittels Messmikrofon auch automatisch an den Raum anpassbar. Allerdings verlässt sich Cabasse hier auf nur 3 Bänder, während es bei Velodyne 8 parametrische Bänder zum Spielen gibt. Ob man die allerdings alle braucht oder es auch mit 3 Filtern gelingt, den Subwoofer perfekt an den Raum anzupassen wird sich zeigen.

Cabasse Santorin 30 von hinten
Cabasse Santorin 30 von hinten

Ausgepackt sind sie schon, angeschlossen auch, jetzt fehlt nur noch das Einmessen und es kann ans Hören gehen.

Cabasse Riga
Cabasse Riga

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Audiomat Recital & Phono 2.0 – Höreindrücke

Nachdem sich die beiden nun ausreichend lange an mich und meine Umgebung sowie verschiedene Musik gewöhnen durfte ist es endlich an der Zeit, die in der Zwischenzeit gemachten (Hör-) Erfahrungen mit dem Recital und der großen Phonostufe raus zu lassen.

Audiomat Recital
Audiomat Recital

Der Recital, größter Vollverstärker von Audiomat, hat zuallererst einmal wesentlich mehr Leistung im Datenblatt stehen als seine kleineren Geschwister. Kein Wunder, aus je Kanal 4 KT88 lässt sich einfach mehr rausholen als aus der EL34-Bestückung des Opera und Arpège. Aber klingt er auch besser?

Ja, und wie! Für mich eine absolute Traumkombination geht er mit den Wilson Benesch A.C.T. ein – die ich sowieso sehr schätze. Aber auch mit den Triangle Magellan Quatuor spielt er phantastisch.
Gegenüber dem Opera fällt sofort das Mehr an Durchzeichung im Grundton- und Bassbereich auf. Aber es ist nicht nur mehr Druck und Kontrolle, sondern ein noch größerer und stabilerer Raum, den der Recital aufspannt über diesem grundsoliden Klangfundament.
Wenn es die Aufnahme hergibt, stellt der Recital die Interpreten mit noch mehr Luft zwischen einander dar, ohne die Bühne künstlich aufzublähen. Und auch in Sachen Auflösungsvermögen hat er gegenüber dem schon hervorragenden Audiomat Opera noch einmal einen kleinen Vorsprung.

Was mich erstaunt hat ist, wie extrem verschieden er – im Gegensatz zu Opera und Arpège – beim Wechsel vom 4-Ohm-Ausgang auf die 8-Ohm-Anzapfung reagiert: die mit 6 Ohm spezifizierte Wilson Benesch A.C.T. klingt an der 4-Ohm-Anzapfung kontrolliert, weiträumig und unnervig. Stöpselt man sie aber an den 8-Ohm-Ausgang, wird es schnell nervig, durcheinander und unkontrolliert. Also unbedingt beide Varianten ausprobieren!
Übrigens: der Recital spielt nicht nur an Lautsprechern mit einem gesunden Leistungsbedarf hervorragend, er kann seine Qualitäten auch an wirkungsgradstarken Lautsprechern wie der Tosca S von Odeon ausspielen.

Im Vergleich zum Moon 600i fällt bei nahezu gleicher Kraft und Kontour eine größere Spielfreude und bessere Auflösung im Hochtonbereich auf – allerdings auch nur soviel, wie der Preisunterschied auch nahelegt. Also über Alles gesehen ein gleich gutes Preis-/Leistungsverhältnis, da der Moon 600i ja deutlich günstiger ist.

Um auszuloten, wie der Recital klingt, habe ich zuerst natürlich auf CD und Musik von der Festplatte des sooloos-Systems zurückgegriffen. Um zu hören, wie sich die Brüder Clarisse von Audiomat aber das ganze im Verbund vorstellen, ging es weiter mit Schallplatte über den Phono 2.0.

Audiomat Phono 2.0
Audiomat Phono 2.0

Der kleinere Phono 1.6 spielt ja schon eine ganze Weile bei mir zu meiner vollen Zufriedenheit, aber auch hier hat es Audiomat mal wieder geschafft, noch einen drauf zu setzen. Der Phono 2.0 spielt in einer anderen Klasse, mit viel mehr Selbstverständlichkeit. Die gesamte Musikdarbietung wird zwingender, nimmt einen einfach mehr mit. Und das gleiche wie beim Vollverstärker Recital gegenüber dem kleineren Opera trifft auch auf die Phonostufen zu: es gibt mehr Luft zwischen den einzelnen Interpreten. Ganz großes Kino!

Es ist übrigens unabhängig davon, ob ich den Avid mit Transfiguration spiele oder den VPI mit Benz oder testweise ein Ortofon MC installiere: auch die Phono 2.0 passt sich an alle MCs quasi selbständig an. Genauer gesagt braucht sie keine Anpassung und Einstellarbeit, da sie mit Ihrem stromgesteuerten Eingang immer richtig auf die angeschlossenen Tonabnehmer reagiert. Ich habe auch mit dem Ortofon in Verbindung mit dem passenden Übertrager kein besseres Ergebnis bekommen, als direkt am MC Eingang. Das ist sehr ungewöhnlich und auch sehr praktisch, da es den Verkabelungsaufwand und mögliche Brumm- und Einstreuprobleme drastisch minimiert.

So, die beiden großen Audiomaten sind also klasse, jeder für sich sein Geld wert. Und was machen die Jungs dann bei Digitalelektronik, besser gesagt D/A-Wandlern? Da gibt es ja auch seit vielen Jahren ein breites Programm an Wandlern. Zugegebener Maßen nicht gerade Billigangebote… In der neuesten Version, dem Tempo 3 sogar mit einem USB-Eingang. Der Tempo steht übrigens auch schon in den Startlöchern, ich bin doch neugierig, wie eine komplette Audiomat-Kette mit Musik von der Festplatte und CD klingt 🙂