Restek Epos, Editor und Extract: Teamwork

Nachdem im einen Hörraum nun die Röhre dominiert, habe ich im anderen Hörraum eine komplette Kette von Restek aufgebaut. Als Quelle vom der CD-Player Epos zum Einsatz. Mit symmetrischem Ausgang, regelbarer Lautstärke und als Toplader drängt sich der Vergleich mit dem Ayon CD-1sc förmlich auf, aber das muss noch warten. Vom Epos übernimmt der vollsymmetrisch aufgebaute Vorverstärker Editor das Signal und reicht es an die Mono-Endverstärker Extract weiter. Klingt eigentlich ganz einfach, wenn da nicht ein paar Hürden zu nehmen wären, bevor es ans vergnügliche Hören gehen kann.

Restek Epos CD-Player
Restek Epos CD-Player
Restek Editor Vorverstärker
Restek Editor Vorverstärker
Restek Extract Mono-Endstufe
Restek Extract Mono-Endstufe
Restek Epos, Editor und Extract an Wilson Benesch Curve
Restek Epos, Editor und Extract an Wilson Benesch Curve

Als erstes wäre da mal die Besonderheit, dass der CD-Spieler und auch die Endstufen normale XLR-Buchsen haben, aber der Vorverstärker aus Platz Gründen nur Mni-XLR. Also kann ich meine bekannten XLR-Kabel gleich in der Kiste lassen und muss die vom Vertrieb mitgelieferten XLR–>miniXLR und miniXLR–>XLR Kabel benutzen.
Ist alles ordentlich verkabelt, stellt sich gleich die nächste Herausforderung: Menüsteuerung! Was für Optionen sich nach dem Druck auf den großen runden Einstellknopf des Epos und des Editor ergeben, ist beinahe endlos. Ich zähle lieber nicht alle Optionen hier auf, das sprengt sonst meinen Blog. Das gemeine ist aber, dass sich neben der ganzen Vielfalt an Einstellmöglichkeiten sowohl beim CD-Player als auch bei der Vorstufe die Lautstärkeregelung ein oder aus schalten lässt. Dazu noch bei der Vorstufe für jeden Eingang separat. Und natürlich lassen sich die Eingänge auch zu Pre- oder Tape-Ausgängen umkonfigurieren. Merken Sie was? Bis da überhaupt ein Signal an der Endstufe ankommt muss schon einiges überprüft und eingestellt werden. Und wenn dann auf einem Eingang aus Versehen die Lautstärkeregelung ausgeschaltet ist – und beim CD-Player natürlich das gleiche – haben wir vollen Pegel am Lautsprecher anliegen. Wohl dem, dessen Lautsprecher vor der brachialen Leistung der Extract-Monos nicht aufgibt. Aber was wäre das Hobby HiFi ohne solche Herausforderungen? Eben, lange nicht mehr so spannend.

Zum Vergleich mit der Restek-Kette habe ich mir die beiden Moon ins gleiche Rack gestellt und bin gespannt, wie das ausgeht.

[tbc]

Ayon Spark III und CD-1sc

Damit es mir nicht langweilig wird und ich immer den aktuellen Überblick behalte, gibt es mal wieder was zum Testen: von Ayon stehen der neue Spark III Vollverstärker und der ebenfalls aktualisierte CD-1sc bei mir im Rack und spielen sich warm.

Ayon Spark III Röhrenvollverstärker
Ayon Spark III Röhrenvollverstärker
Ayon CD-1sc Röhren-CD-Player
Ayon CD-1sc Röhren-CD-Player

Die Ausstattung und Machart sind für das Geld schon rekordverdächtig. Vorallem vor dem Hintergrund, dass auf der Rückseite der Geräte stolz ein „Made in Austria“ prangt. Ich frage mich nur, warum ausgerechnet das aufgeklebt ist und nicht wie der Rest eingraviert. Egal, ich mache den Aufkleber nicht ab um darunter nachzuschauen, was da sonst noch stehen könnte – oder auch nicht. Darf ich lieber mal die Liste der Besonderheiten aufzählen? Fangen wir mal beim CD-1sc an: eine Röhrenausgangsstufe und ein Gehäuse wie ein Panzerschrank sind eine Sache, aber dass er als einer der wenigen CD-Player am Markt eine regelbare Lautstärke hat, die auch per Fernbedienung geht, umgeschaltet werden kann für normalen und „Amp direct“-Betrieb, oder auch auf fix gestellt mit einem Vollverstärker dahinter, ist schon bemerkenswert. Und dann wären da auch noch die digitalen Eingänge, mit denen man den CD-Player als Wandler gebrauchen kann (TOSlink, Coax und USB), der digitale Ausgang und die analogen XLR-Ausgänge. Ach ja, und natürlich lääst sich der Ausgangspegel auch noch zwischen low und high umschalten. Da fällt einem so eine kleine Spielerei wie die Kontolllampe für die korrekte Netzphase kaum noch ins Auge.
Bedingt durch sein panzerschrankartiges Äusseres und die Tatsache, dass zum Füttern mit CDs der Deckel des Topladers abgenommen werden muss lässt er sich nicht mehr so einfach in ein Fach des Racks zwängen sondern will oben drauf untergebracht werden.

Beim Vollverstärker Spark III sieht es mit der Komplettausstattung ähnlich aus: Gehäuse = Panzerschrank, Lämpchen für die Netzphase auf der Rückseite, ein XLR-Eingang, drei weitere Eingänge mit Cicnh/RCA-Buchsen, ein Pre-Out und ein Direct-In. Das gibt noch alles keine Rätsel auf, aber was verbirgt sich hinter dem Knöpfchen mit der Aufschrift „Bias Setup“ wohl? Richtig, ein manueller Auto-Bias! Auto-manuell? Moment, was soll denn das sein? Was sich die lieben Kollegen aus Österreich da ausgedacht haben ist recht clever und habe ich in der Art noch nirgends sonst gesehen: da ein permanent regelnder Auto-Bias in das Klanggeschehen eingreifen könnte, es aber andererseits recht bequem ist den Bias nicht mit Anzeigegerät und Trimmpoti manuell einstellen zu müssen, wird auf Knopfdruck eine automatische Einstellung des Bias ausgelöst. Ansonsten ist die Bias-Regelung inaktiv und kann somit auch nicht ins Geschehen während der Musikwiedergabe eingreifen. Auch recht ungewöhnlich ist das Abschaltverhalten des Spark III: nach dem Ausschalten mit dem Netzschalter (auf der Rückseite; muss das sein? Der CD-1sc hat den Neztschalter doch auch recht praktisch vorne unter dem Gerät…) geht der Verstärker nämlich nicht sofort aus, sondern fährt erst mal herunter (ein getarnter Röhrencomputer?) und ermittelt die richtige Bias-einstellung für das nächste Einschalten – sofern der Spark III für mehr als 45 Minuten in Betrieb war. Ganz schön clever, gell?
Wenn Materialeinsatz plus clevere Lösungen zu einem moderaten Preis schon ein perfektes Gerät machen, dann brauche ich ihn mir eigentlich garnicht mehr anhören – mache ich aber natürlich erst recht gespannt, weil das klangliche Ergebnis immer noch das entschiedende Kriterium ist. Für mich zumindest. Und zum Vergleich habe ich mir den Audiomat Aria ins gleiche Rack gewuchtet. Ebenso komplett in Röhrentechnik, Manufakturarbeit aus Frankreich, aber ohne die Features und Spielereien des Ayon. Zwischen den Beiden gibt es noch einen weiteren Unterschied: während Ayon beim Spark III auf 6C33 Doppeltrioden-Endröhren in paralell single-ended Konfiguration setzt, wird bei Audiomat ganz klassisch ein Paar EL34 in push-pull eingesetzt. Der Leistungsunterschied ist vorhanden, aber nicht gravierend und bei beiden Verstärkern kommt die gleiche Last in Form der Triangle Magellan Cello zum Einsatz. Damit sollten beide keine Probleme haben.

Wer mit anhören möchte, wie das Ganze nun spielt: bitte kurz melden!

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