Der CD-Player C-100 hat bei mir ja schon den Test bestanden (was garnicht so leicht ist, wie manche schon wissen), jetzt kommt also der passende Vollverstärker V-100 auf den Prüfstand.
Genauso wie schon beim CD-Spieler gefällt mir neben der massiven Verarbeitung (es klappert und wackelt nichts, das ist nicht nur Show, wenn man dickes Aluminium anstatt Dünnblech verwendet. Nebenbei ist es auch noch antimagnetisch, was ja auch nicht schadet.) das abnehmbare Netzkabel mit Kaltgeräteanschluss. Der V-100 darf diesmal also den Rega Elicit ersetzen und bekommt auch wieder das Quantum Netzkabel und die gleichen Verbindungskabel wie vorher. Als Quelle spielt aber das sooloos-System über einen Audiomat Tempo 3 D/A-Wandler. Am Zuspieler sollte es also nicht liegen, wenn es nicht klingt.
Als Lautsprecher setze ich zum Start auch wieder die Magellan Duetto von Triangle ein, aber zum Vergleich kommt auch noch eine kleinere Cabasse Java dran sowie eine vom Preis her wohl eher angemessene und sinnvolle Kombination, nämlich die Standbox Triangle Kuma (1100 Euro das Paar in Hochglanz weiß lackiert).
Der V-100 ist kein Leistungsprotz und so hat er bei höheren Lautstärken mit der Duetto so seine Probleme. Besonders fällt das auf bei falscher Netzpolung, also Achtung: auch hier unbedingt auf die korrekte Netzphase achten, sonst klingt es dünn und nervig. Die Polung ist hier übrigens anders herum als beim CD-Player C-100. Wäre schön, wenn die Damen und Herren in der Fertigung sich auf eine Richtung einigen könnten. Nicht abartig laut gespielt klingt auch der V-100 eher zurückhaltend und ein wenig heimelig, die ultimative Auflösung und Bassdurchzeichnung liefert auch er nicht. Aber für das Geld – wir haben hier einen Vollverstärker für 449 Euro vor uns – geht es mehr als in Ordnung. Der Klang ist nicht langweilig, aber immer eher auf der gemütlich-unnervigen Seite als auf der hochauflösenden, was mir persönlich besser gefällt. Er lädt so eher zum lange hören ein, auch wenn er das ein oder andere Detail unterschlägt.
Mit einem weniger anspruchsvollen Lautsprecher, wie der Cabasse Java und auch der Triangle Kuma, spielt er noch etwas befreiter und weniger angestrengt. Es ist also sinnvoll, auf einen Lautsprecher mit gutem Wirkungsgrad und ohne Impedanzlöcher zu achten.
Was auch bei einem so preiswerten Vollverstärker ungemein wichtig ist, um ein gutes Gesamtergebnis zu erreichen, ist die Verkabelung. Zum Glück hat der V-100 ordentliche Anschlussklemmen für die Lautsprecherkabel. Einfach ausprobieren, wenn Sie es nicht glauben. Für mich steht das Gesamtergebnis in Relation zum eingestzten Geld im Vordergrund, nicht welches Gerät wieviel kostet und ob das Zubehör am Ende teurer ist als die Geräte. Daa man das Zubehör auch schön nach und nach kaufen kann, bleibt so viel Luft nach oben, um die Anlage zu optimieren.
Was mich im Betrieb etwas gestört hat ist die Tatsache, dass der Vollverstärker sich nicht merkt, in welcher Lautstärke ich ihn ausgeschaltet habe. Er springt immer mit der Einstellung 40 an, was für mich zu laut ist. Das sollte z.B. als Maximalpegel beim Einschalten programmiert werden und alle darunter liegenden Werte sollte er sich für’s nächste Einschalten merken, das wäre optimal. Es sollte auch einfach zu bewerkstelligen sein, da es sich hier ja nur um die Programmierung der ohnehin elektronischen Lautstärkeregelung mit einem Impulsgeber handelt.
Auch einfach wegbekommen sollte man den Ein- und Ausschaltknacks, wenn man auf Standby geht. Schaltet man das Gerät auf der Rückseite komplett aus, macht es nämlich keine Geräusche. Aber das sind Kleinigkeiten, die nicht wirklich Schlimm sind und dem Gerät und meiner Empfehlung keinen Abbruch tun.
Fazit: ein sehr gutes Gerät für’s Geld, macht Spaß und kann der Startpunkt zu einer wirklich ordentlichen HiFi-Anlage sowie zu einer Entdeckungsreise in’s Land der Musik werden.