Moon 750D & 600i

Es stehen wieder neue Geräte zum Hören und Testen bereit: von Moon sind der 750D DAC/CD-Player und der passende Vollverstärker 600i eingetroffen.

Moon 750D DAC/CD-Player
Moon 750D DAC/CD-Player

Moon 600i Vollverstärker
Moon 600i Vollverstärker

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Moon i3.3 & CD3.3 – Höreindrücke

Manchmal spielt einem die eigene Erwartungshaltung und Voreingenommenheit einen gehörigen Streich. Nach ihrem Aussehen und den Informationen, die ich über Simaudio und Moon angelesen habe, passen die ersten Höreindrücke so gar nicht dazu. Oder doch?
Erwartet habe ich ein eher technisches, den objektiven Maßstäben von gut und schlecht folgendes, Klanggeschehen. Und was kommt da aus den Lautsprechern auf mich zu? Musik und das Verständnis dafür, was mir die Musiker sagen wollen. Hier wird sofort die subjekitve Seite meiner Empfindungen angesprochen, trotz aller Exaktheit und Geradlinigkeit. Anscheinend haben es die Jungs (und Mädels?) bei Simaudio geschafft, neben den technischen und damit messbaren Werten auch die musikalischen nicht zu kurz kommen zu lassen. Vom Timing her auf den Punkt gespielt, Spannung aufbauend und niemals kühl. Aber gleichzeitig auch detailverliebt und nichts unterschlagend. Dazu gesellt sich eine kontrolle und Kontourenschärfe, wie ich sie selten (vorallem in dieser Preisklasse) gehört habe. Gegenüber dem Musical Fidelity M6i stellt sich der i3.3 von Moon tendenziell dunkler dar, ohne Details zu soften oder zu verschleiern. Dem Gryphon Atilla hat er mehr Kontrolle und Durchzeichnung im Bassbereich voraus, dafür spielt er nicht ganz so „schön“ losgelöst in den obersten Lagen.
Um heraus zu finden, wer an dem unerwarteten Ergebnis maßgeblich Schuld ist verbinde ich neben dem Moon CD3.3 als Quelle auch den Gryphon Scorpio CD symmetrisch mit dem i3.3 Vollverstärker. Der Gryphon spielt erwartungsgemäß auf einem höheren Niveau und bietet mehr Auflösung und Fluss, aber die Stimmigkeit, das Griffige und tolle Timing bleiben. Beim CD3.3 verbunden mit dem i3.3 scheint es übrigens recht unerheblich zu sein, ob er symmetrisch, asymmetrisch oder gar digital mit dem internen DAC des i3.3 verbunden ist. Der zum Vergleich von mir hinzugezogene Meridian G08.2 macht da schon größere Unterschiede zwischen den verschiedenen Anschlussarten: er klingt am Moon i3.3 symmetrisch verkabelt mit Abstand am besten und kann sich auch zum CD3.3 distanzieren. Wenn es also nicht darum geht, alles von einer marke zu haben, ist die kombination Meridian G08.2 und Moon i3.3 ein echter (Geheim-)Tipp.
Es spielt übrigens keine Rolle, ob ich den i3.3 an den verschiedenen Wilson Beneschs (Curve und A.C.T.), den Triangle Quatuor oder Cabasse Egea betreibe, er versteht sich mit allen prächtig. Ein tolles Gerät!

Dank der modularen Bauweise kann der Moon i3.3 übrigens optional mit einem Phonoeingang (MM/MC), einem symmetrischen Eingang und einem D/A-Wandler ausgerüstet werden. Der interne DAC ist für mich ein absoluter Preis-/Leistungs-Hammer! Für nur EUR 300,00 Aufpreis bekommt man einen klanglich sagenhaften DAC mit 4 Eingängen, dadurch ist wie auch beim Musical Fidelity M6i der Aufbau einer super reduzierten Anlage mit einem Rechner als Quelle möglich. Was will man mehr?

Weil der optionale DAC mich so begeistert hat mit Quellen wie dem Olive4 HD und dem sooloos, habe ich mal wieder preisbewusst gedacht und mir den kleinsten Moon CD-Player CD.5 als Quelle ausgesucht. Digital mit dem DAC des i3.3 verbunden ergibt sich ein Gespann, das vom Preis-/Leistungsverhältnis kaum zu toppen sein dürfte.

Die nächste Frage, die sich mir nun aufdrängt, ist: was machen dann die großen Moon-Geräte aus der Evolution-Serie, wenn die „kleinen“ schon so gut sind? Der DAC/CD-Player 750D und der passende Vollverstärker 600i laufen isch schon warm…

The Gryphon – Höreindrücke

Nachdem sich die Geräte also ausgiebig in meine Umgebung eingewöhnen durften, konnten sie sich klanglich so zeigen, wie sie sind. Um erst einmal einen Eindruck davon zu bekommen, wie der Entwickler es gerne hätte, habe ich CD-Spieler, Verstärker und Lautsprecher von The Gryphon im Verbund gehört, natürlich mit den passenden Netz- und XLR-Kabeln von The Gryphon.
Es ist schon ein beeindruckendes Ergebnis, vor allem wenn man wie ich schon von vornherein auf die Ausstrahlung der Geräte, ihre Aura des Edlen, Erhabenen und Teuren, geeicht ist. Ein wirklich schönes, beeindruckendes Ergebnis! Kommt man aber irgendwann auf den Boden der Tatsachen zurück, dann können einem schon einmal kleine Ungereimtheiten auffallen. So kam ich mit dem Lautsprecher nicht wirklich zurecht: entweder fehlte mir Substanz im Bassbereich oder es drängelte sich der Präsenzbereich zu sehr nach vorne. Zum Glück kann neben der Aufstellung auch noch die Anpassung von Hoch- und Tieftonbereich am Lautsprecher mittels der außen angebrachten Widerstände herangezogen werden, um die Wiedergabe auf den Punkt zu bringen. Was mir leider nicht so recht gelingen wollte – vielleicht lag es auch daran, dass mir die passenden Lautsprecherkabel fehlten und ich deshalb auf meinen Fundus an Kabeln von Nordost, Siltech, Audioquest, Goertz und XLO zurückgreifen musste.
Um die Elektronik nicht nur anhand der Lautsprecher von The Gryphon zu beurteilen, kamen zwei mir gut bekannte und hoch geschätzte Schallwandler von Wislon Benesch und Triangle zum Einsatz. Als erstes, weil es rein intuitiv für mich eine sehr schön passende Kombination sein müsste, wurden die Mojo durch die Wilson Benesch A.C.T. ersetzt. Und siehe da, auf einmal war der Hochtonbereich weder überzogen noch zu zurückhaltend und auch die Substanz und Fülle im Grundton und Bassbereich liess nichts zu wünschen übrig. Oder doch?
Ich bin kein Freund von schnellen Vergleichen und hin und her schalten, weshalb ich mich erstmal fleissig in die Kombination Gryphon-Wilson Benesch eingehört habe. Aber ein gewisser Eindruck von Schönspielerei blieb dennoch bei mir zurück und wollte sich nicht so recht zu einem schlüssigen musikalischen Gesamtbild zusammenfügen. Also hilft doch nur ein Vergleich mit anderem Material. Am ende soll das „Material“, also die Anlage, egal wie schön und edel sie ist, doch nur das eine Ziel erfüllen: Musik lebendig machen und Emotionen transportieren. Und das so realistisch wie möglich.
Nachdem außer den hübschen Gryphon-Geräten (wobei einige der zwischendurch reingeschneiten Kunden so ihre Probleme mit der Bedienung der unsichtbaren und berührungslosen in die glänzende Front eingelassenen „Knöpfe“ hatten…) auch noch einige andere Geräte zum Quervergleich zur Verfügung standen, habe ich den The Gryphon Atilla ausgetauscht mit dem auch gerade erst warm gelaufenen Moon i3.3 Vollverstärker. Das ist nicht ganz fair, da die Leistungsdaten zwar ziemlich identisch sind, der Moon auch symmetrisch vom Gryphon Scorpio gespeist wird, aber noch nicht einmal die Hälfte des Atilla kostet.
Ok, er hat nicht den Flair und die geschmeidige Eleganz des Atilla (oder täuscht einen da nur die Optik und die eigene Voreingenommenheit?), aber er spielt wie aus einem Guss und rhythmisch auf den Punkt, verschleppt nichts und bringt wieder die Emotionalität und Spielfreude rein, die vorher bei aller Schönspielerei einfach gefehlt hat. Da kommt das Grinsen zurück ins Gesicht, wenn ich höre, was die Musiker da angestellt haben, nicht einfach vor sich hin gespielt und runtergespult. Dafür sieht der Gryphon Atilla für meinen Geschmack eindeutig edler und extravaganter aus. Ob das den Preisunterschied aber rechtfertigen kann möchte ich nicht erörtern.
Bleibt also noch der Gryphon Scorpio: ist er daran Schuld, dass es so gut klingt? Immerhin setzt er auf 32bit Verarbeitung der 16bit-CD-Daten und kann dadurch vielleicht eine bisher unerreichte Auflösung und Feinheit erreichen? Ganz allein auf weiter Flur ist er ja nicht, steht doch nebenan schon der Moon 750D DAC/CD-Player mit ebenfalls 32bit Wandlung und ausserdem asynchroner Datenverarbeitung. Aber bevor dieser Vergleich kommt, gebe ich dem Atilla zuerst noch einmal eine Chance an einem anderen Lautsprecher, ziehe die Scorpio-Atilla-Kombi in den anderen Hörraum um und verbinde sie mit den Triangle Magellan SW2 Quatuor.
Um es kurz zu machen: es klingt zwar in der Summe anders als mit den Wilson Benesch – was nicht verwundern sollte – aber die Tendenz bleibt genau die gleiche.
Als Fazit bleibt bei mir der Eindruck, dass die Geräte von The Gryphon durchaus ihren eigenen Charakter haben, sehr hübsch gemacht sind, die Verarbeitung für den Preis ok aber nicht über jeden Zweifel erhaben ist und sich die Kombination am ehesten für Schön-Hörer als für Realitätsfanatiker eignet.

Nach dieser Erfahrung bin ich jetzt gespannt, wie der Vergleich zwischen den beiden 32bit CD-Playern Moon 750D und The Gryphon Scorpio ausfällt. Doch dazu später mehr.

The Gryphon – Mythologie und HighEnd

Auf der Suche nach dem heiligen Gral der Musikwiedergabe bin ich schon Anfang der 1990er Jahre über Gryphon gestolpert. Und die mächtige Antileon Endstufe nebst passender Vorstufe haben damals einen bleibenden eindruck bei mir hinterlassen. Neben Krell und Classé war es mir aber damals als weiteres Produkt im Laden einfach zu viel.

Nachdem Gryphon jetzt auch etwas „kleinere“ Geräte im Programm hat, habe ich mir die aktuellen Einsteigergeräte einmal vorgenommen:

Die kleine Kette besteht aus Atilla (Vollverstärker), Scorpio (CD-Player) und Mojo (Kompaktlautsprecher; wobei „kompakt“ auch etwas übertrieben ist…). Das ganze natürlich verkabelt mit den hauseigenen Gryphon-Kabeln, um das Ergebnis nicht von vornherein zu verbiegen.

The Gryphon Atilla Vollverstärker
The Gryphon Atilla Vollverstärker
The Gryphon Scorpio CD-Player
The Gryphon Scorpio
The Gryphon Mojo Lautsprecher
The Gryphon Mojo (Kompakt-)Lautsprecher

Falls sie sich jetzt fragen, was der ganze Spass kostet: das Ensemble bleibt bei guten 30.000 Euro (weil wir bei dem Test auf die Lautsprecherkabel von Gryphon verzichtet haben – die machen nochmal 10.000 Euro extra – und stattdessen die bewährten Kabel von AudioQuest, Nordost und siltech benutzt haben).

So, wie klang das Ganze aber jetzt? … [weiter]

Moon – i3.3 & CD3.3

Kennen Sie Simaudio aus Kanada? Vielleicht die Moon-Serie? Nein? Macht nix, Simaudio baut auch erst seit 30 Jahren hochwertige HiFi-Geräte, was uns hier in Deutschland aber bisher kaum aufgefallen ist.
Meine erste Begegnung mit Moon-Geräten hatte ich auf einer High-End in den Neunzigern, aber zu mehr als einem kurzen Hören auf der Messe ist es damals nicht gekommen. Und kurz darauf verschwand die Marke wieder von meinem Radar, da es keinen mir bekannten deutschen Vertrieb mehr dafür gab. Ohne einen Vertrieb, der sich um die Produkte hinsichtlich WEEE-Registrierung, Service, CE-Konformität etc. kümmert kann man ja leider keine Produkte verkaufen, egal wie gut sie klingen. Die Vertriebssituation hat sich jetzt wieder geändert und damit ist es für mich an der Zeit, mich mal wieder mit den Produkten zu beschäftigen und zu schauen, wo sie heute stehen.

Den Anfang macht bei mir eine mittlere Kombination aus der Moon-Serie, nämlich der CD-Player CD 3.3 und der Vollverstärker i 3.3.

Moon CD 3.3
Moon CD 3.3
Moon i 3.3
Moon i 3.3

Interessant bei den Geräten ist, dass man sie mit einer Menge Optionen aus- und aufrüsten kann, so z.B. einem symmetrischen XLR-Ausgang für den CD-Player, einem symmetrischen Eingang für den Vollverstärker, eine Phonostufe oder einen D/A-Wandler mit 4 Eingängen (sogar USB ist an Bord). Damit hat man einen sehr universellen und modernen Vollverstärker, der sich in eigentlich jedes Umfeld prima einbonden lässt – egal ob als Quelle ein Plattenspieler, CD-Player oder gar der Rechner dient.

Gemacht werden die Geräte komplett in Kanada, worauf Simaudio auch stolz verweist. Selbst die Frontplatten und Gehäuseteile kommen nicht aus Fernost, ein dickes Lob dafür! Und die Verarbeitungs- und Oberflächenqualität kann sich mehr als sehen lassen, das ist wirklich exzellent gemacht für’s Geld. A propos Geld: die Kombination liegt ja nach Ausstattung bei ca. 5.000 bis 6.000 Euro, ist also noch im bezahlbaren Bereich.

Auf die technischen Daten möchte ich nicht eingehen, die kann man hier nachlesen:
CD 3.3
i 3.3

Nur soviel dazu: es gibt kein Rauschen, Knacksen oder sonstige Geräusche und der Vollverstärker hat richtig kräftig Dampf – dem Netzteil sei Dank. Hoffentlich werden uns solche prächtigen und klanglich unwahrscheinlich wichtigen Netzteile nicht demnächst von Brüssel aus verboten…

Nachdem die Geräte brandneu bei mir eingetroffen sind, hieß es erstmal einspielen. Frische, ungespielte Geräte höre ich mir aus Prinzip nicht an, damit ich keinen falschen ersten Eindruck bekomme. Also flugs ran an ein paar Lautsprecher und schön laufen lassen 🙂

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